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Abbildung: 8 Punkt-Computerbraille - Die wichtigsten Zeichen
Abbildung 1: Braille Kurzschrift - Lautgruppenkürzung
Abbildung 2: Braille Kurzschrift - Vorsilben- und Nachsilben-Kürzung
Abbildung 3: Braille Kurzschrift - Einformige Kürzungen
Abbildung 4: Braille Kurzschrift - Zweiformige Kürzungen

Die Brailleschrift im 20./21. Jahrhundert

Ich lese. Ich schreibe. Ich bin.

Brailleschrift und ihre Weiterentwicklung
8 Punkt-Computerbraille
Braille Kurzschrift
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Audioguide

Dieses Ausstellungsobjekt zeigt, wie sich die Brailleschrift im Laufe der letzten hundert Jahre weiterentwickelt hat – von ihrer klassischen Form hin zu modernen Anwendungen in Bildung, Technik und digitaler Kommunikation.

Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Entwicklungen: die Anpassung und Weiterentwicklung der Brailleschrift an neue Schreib- und Lesebedürfnisse, die Entstehung der 8-Punkt-Computerbraille, das die Nutzung elektronischer Geräte ermöglicht, sowie die Braille-Kurzschrift, die durch ihre systematischen Kürzungsregeln das Lesen und Schreiben deutlich effizienter macht.

Gemeinsam verdeutlichen diese Exponate, wie flexibel und zukunftsfähig die Brailleschrift geblieben ist – als lebendiges System, das sich an technologische und gesellschaftliche Veränderungen anpasst und damit weiterhin Zugang zu Wissen und Information ermöglicht.

 

Audioguide
Brailleschrift und ihre Weiterentwicklung

20. Jahrhundert 
        ➔  1904 Endgültige Fassung eines deutschen Kurzschriftsystems - Braille-Kurzschrift 

        ➔  1907 Erste „Mathematik- und Chemieschrift für Blinde“ 

        ➔  1910 Entwicklung des ersten deutschen Punktschrift-Streifenschreibers durch Oskar Picht in Berlin 

        ➔  1916 Einheitliche englische Brailleschrift in Amerika 

        ➔  1916 Gründung der Blindenstudienanstalt Marburg,
                      erstes Gymnasiums für Blinde im 
deutschsprachigen Raum 

        ➔  1926 Eine Schachschrift für blinde Menschen wird entworfen. 

        ➔  1929 Einführung des internationalen Braille-Musikschriftsystems in Paris 

        ➔  1943 Einführung der „Einheitsstenografie für Blinde“ 

        ➔  1951 David Abraham erfindet eine Schreibmaschine für Blinde, den Perkins Brailler.
                      Dieser wird an der Perkins School for the Blind gebaut und erfolgreich weltweit vermarktet. 

        ➔  1961 Einführung einer Verhandlungsstenografie auf der Basis des 8 Punkte-Systems 

        ➔  1968 Einführung des automatischen Punktdrucks mittels Computer 

        ➔  1971 Reform der Kurzschrift von 1904 

        ➔  1972 - 1977 Entwicklung einer elektromechanischen Braillezeile (Braillemodul) für den PC 

        ➔  1980 Erstmaliger Einsatz automatischer Prägungsmaschinen 

        ➔  1980 - 1986 Das 8 Punkt-Eurobraille-Schriftsystem/Computerbraille wird entwickelt 

        ➔  1998 Anpassung an neue deutsche Rechtschreibung und Berücksichtigung der Com- puterschrift 



21. Jahrhundert 
        ➔  2001 8 Punkt-Braille als Erstschrift für Schulkinder wird abgelehnt. 

        ➔  2005 Ergänzungen zur deutschen Blindenkurzschrift, aktuelle Fassung von 2005 

 

8 Punkt-Computerbraille

Die wichtigsten Zeichen

Abbildung: 8 Punkt-Computerbraille - Die wichtigsten Zeichen

Quelle: Buch Blindenschrift für Sehende. Ein Lern-, Lese- und Übungsbuch; ISBN 978-3-7562-2763-1 Erschienen bei BoD, Norderstedt. (c) 2023, Andreas Mütsch. www.muetsch-online.de.

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Braille Kurzschrift

Die Braille-Kurzschrift ist die übliche Blindenschrift für Bücher und Druckerzeugnisse. Sie wurde um 1900 entwickelt und bis 1904 in Deutschland eingeführt. Gegenüber der Vollschrift kann der Text durch die Anwendung umfangreicher Kürzungsregeln um ca. 30 bis 40 % verkürzt und dadurch eine Menge Druckpapier, Volumen und Gewicht der Bücher eingespart werden. Lautgruppen, Silben und ganze Wörter werden gekürzt, um die Zahl der Zeichen zu reduzieren.


Kürzungsformen

  • Lautgruppenkürzungen:

Bei den Lautgruppen-Kürzungen werden die in der deutschen Sprache häufig vorkommenden Buchstabengruppen, Silben oder Wortstämme durch Buchstaben, Zeichen oder Kombinationen dieser ersetzt.

Häufig in der deutschen Sprache vorkommende Buchstabengruppen werden durch selten benutzte Buchstaben (X, Y, Q und das alleinstehende C) oder Satz- und Sonderzeichen ersetzt. Diese Lautzeichen dürfen nicht zu Verwechslungen führen und sind deshalb nicht immer am Anfang oder Ende des Wortes erlaubt.

Häufige Vorsilben und Nachsilben werden durch ein- oder zweiformige Braille-Zeichen ersetzt.

Abbildung 1: Braille Kurzschrift - Lautgruppenkürzung

Abbildung 2: Braille Kurzschrift - Vorsilben- und Nachsilben-Kürzung
 

  • Einformige Kürzungen:

Unter einformigen Kürzungen versteht man Wort-Bedeutungen für einzelne Buchstaben oder Sonderzeichen. Alleinstehende einformige Kürzungen werden manchmal schon in der Braille-Vollschrift verwendet, man sollte sie also kennen!

Abbildung 3: Braille Kurzschrift - Einformige Kürzungen
 

  • Zweiformige Kürzungen:

Häufig benutzte Worte der deutschen Sprache werden durch zwei Braille-Zeichen dargestellt. Ebenso werden diese zweiformigen Zeichen für die Abkürzungen von Wortstämmen benutzt, das heißt sie können noch mit Vor- und Nachsilben verbunden werden.

Abbildung 4: Braille Kurzschrift - Zweiformige Kürzungen