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Giovi

19.05.2017 | PORTRAIT

Zu Besuch im Atelier des charismatischen Künstlers aus dem Almtal im Salzkammergut.

„Prozess und Dynamik eines entstehenden Werkes stehen für mich im Vordergund.“ beantwortet der oberösterreichische Künstler Giovi die Frage danach, was seine Kunst ausmache. „Dabei lege ich Wert auf einen archaischen, also ursprünglichen und einfachen Umgang mit dem Arbeitsmaterial. Authentisch wie der Künstler selbst ist seine Kunst. Dabei Kaum zu übersehen: die kräftige Dynamik und die Naturverbundenheit, die aus jedem seiner Werke strotzt. Giovis Kunst ist spannend, abgründig und verflochten. Erdige Farben und Formen verschlingen sich in seinen Bildern und erzeugen eine Szenerie aus geologischen und animalischen Elementen, die ab und an vielleicht etwas Düsteres besitzen mag, wenn man jedoch genauer hinsieht, wunderschön geerdet ist und die Fantasie des Betrachters regelrecht auffordert abzuheben. Der aus einem Holzbetrieb stammende 38-jährige Maler und Bildhauer aus Grünau im Almtal (Österreich) lebt und arbeitet in seinem Atelier mitten im Grünen und verwendet neben Farbe und Leinwand vorwiegend Materialien wie Holz, Speckstein und Metalle jeglicher Art.

Portrait des Künstlers

Seinen künstlerischen Werdegang intensivierte er bereits als Schüler mit dem Besuch der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz und dem anschließenden Studium an der MultiMediaArt mit Schwerpunkt Illustration, Fotografie und Film in Salzburg. Mittlerweile lebt er als freischaffender Künstler und schafft Kreativarbeit mit hohem Wiedererkennungswert. Ein echter „Giovi“ ziert gleich zwei Plätze in der Heimatgemeinde: Die monumentale Holzskulptur „AlmaSulis“, eine Auseinandersetzung mit Wasser und dessen unbändiger Kraft, schwebt über dem  Almfluss und „Der Schwall“, eine Verkörperung der Identität des Almtals, verschönert den Vorplatz des neuen Gemeindeamts.

Neben seinen vielfältigen kreativen Tätigkeiten unterrichtet Giovi auch. Er gibt Kreativkurse für Kinder von fünf bis zehn Jahren: „Ich gewähre den Kindern die größtmögliche Freiheit. Sie können einfach tun, wonach ihnen ist. Jeder kommt in seinem Malgewand, das nicht geschont werden muss. Material ist in Hülle und Fülle vorhanden. Da ist alles möglich. Da wird gemischt, geschüttet, gepinselt, gespritzt und gespachtelt. Und wenn nichts dabei herauskommt, dann kommt eben nichts dabei heraus. Ich bekomme zwar Geld für diese Kurse, den besonderen Wert ziehe ich aber daraus, wie unglaublich viel ich von den Kindern zurückbekomme: Ich werde stetig daran erinnert, dass Kreativität mit Leichtigkeit zu tun hat, und dass man keinen besonderen Zugang braucht, sondern nur die Freiheit zu tun.“

Giovi unterrichtete von 2009 bis 2010 zudem Studierende an der Fachhochschule Hagenberg, einer Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien. Sein Thema: Kreativität zur Problemlösung“.

„Hier geht es darum, den Leuten die Angst vor dem Zeichnen zu nehmen. Nach der Unterstufe in der Schule sagen bereits alle ‚Ich kann nicht zeichnen’. Kinder sagen das nie. Irgendwo im Schulapparat wird einerseits Zeichnen zur Kunst hochstilisiert und andererseits degradiert, frei nach dem Motto ‚Kreativunterricht braucht sowieso niemand’. Da passiert es schnell, dass der entspannte Umgang mit dem Zeichnen verloren geht. Unter Handwerkern ist es üblich schnell etwas aufzuzeichnen, wenn man nicht versteht, was der andere meint. Auch in Ländern, deren Sprache man nicht beherrscht, ist zeichnen sehr hilfreich. Für mich ist es vordergründig eine Fremdsprache: Unkompliziert, auf der Hauswand oder auf einem Stück Holz. Auf Fachhochschulen und Unis sind die Menschen oft sehr leistungs- und erfolgsorientiert. Ich bemühe mich, den Studierenden zu zeigen, was Kreativität ist, wie Inspiration passiert, wie man mit offenen Augen durch’s Leben geht. Dass es wichtig ist eine zeitliche Balance zwischen Input und Output entstehen zu lassen. Sie müssen auch lernen, nein zu sagen. Und es geht darum, nicht alles zu Ende zu denken. Ich verblüffe sie damit, dass sie mir etwas mit Händen, Füßen und Zeichnen erklären sollen, ganz egal, wie gut die Zeichnungen sind. Es soll sehr ungezwungen funktionieren. Interessante Menschen begegnen einem möglicherweise im Kaffeehaus. Da zeichnet man einfach schnell etwas auf einen Bierdeckel.“

Wenn ihr neugierig geworden seid, seht euch mit XiBIT Giovis Ausstellungen an und lasst Euch inspirieren!