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Anti-Form

17.11.2017 | PORTRAIT

Format Statt Uniformität

Die Bezeichnung einer Passform von Jeans, die lockeren Sitz verspricht, stand bei der Namensfindung für das gleichnamige Design- und Siebdrucklabel aus St. Georgen nicht Pate. Dennoch sieht Gründer Michael Schumer einen Zusammenhang bezüglich der Ungezwungenheit und damit verknüpft den Willen sich von starren Mustern zu befreien. Seit der Eröffnung der Werkstatt am Attersee 2010 ist ein Kollektiv entstanden, das ursprünglich als T-Shirt-Eigenmarke gedacht war. 2012 gesellte sich Raffaela Schumer (vormalig Malz) dazu und das kreative Duo begann gemeinsam Kunst- & Auftragsprojekte unter dem Namen ANTI-FORM abzuwickeln.

Raffaela ist Stylistin mit Leib und Seele und außerdem Betreiberin des Vöcklabrucker Frisiersalons „Salon Frida“. Dort werden nicht nur alte Zöpfe abgeschnitten: Das Konzept einer Frisierstube und einer Verkaufsstelle für Kunst und Produkte von ANTI-FORM manifestiert den Crossover- und Networking-Aspekt.

„Wir lieben es analoge mit digitalen Stilmitteln zu mischen.
Dadurch entsteht Spannung und individueller Charakter einer Arbeit.“
(Michael Schumer, Inhaber von ANTI-FORM)

Über die Jahre kann man anhand der Artworks von ANTI-FORM die Kristallisation einer eigenen Handschrift erkennen. Sei es auf Skateboards, Shirts oder Verpackungen und Paperprints – durch die Verquickung der Handarbeit mit den Möglichkeiten digitaler Manipulation entstehen Bilderwelten, die auf ihre Art immer etwas Subversives haben. „Vielleicht lässt sich das am ehesten auf das ‚Try and Error’-Prinzip zurückführen.“

Dabei ergänzen sich beide in der Art sich auf ein Experiment einzulassen. Stilistisch läuft es meistens auf ein Ergebnis raus, das einen gewissen „Twist“ hat. In welcher Art sich dieser Dreh offenbart, hängt von den verwendeten Materialien und Medien ab. Mit anderen Worten geht es darum Reibung zu erzeugen. Diese kann sich in einer detailliert-figürlichen Art ausdrücken oder durch eine naive Formensprache. Es braucht allerdings kein Chaos sondern einen Freiraum, der organisiert werden muss, damit sich beide dem Experimentieren hingeben können.

„Wir arbeiten manchmal gar autodidaktisch und kombinieren Papier Collagen, Textilien, Lebensmittel, Ölkreiden, Acrylmalerei, Linolschnitt oder was immer uns in die Hände fällt im freien Fall miteinander. Dabei entstehen unterschiedliche Strukturen, die uns Material für Grafiken, Print oder Textildesign liefern.“ (Raffaela Schumer, Co-Inhaberin von ANTI-FORM)

Neben Künstlern des (frühen) 20. Jahrhunderts, wie Hundertwasser, Andy Warhol, Frida + Diego, David Bowie, Pattie Smith, Picasso und Kandinsky sieht sich Raffaela auch von mutigen zeitgenössischen KünstlerInnen beeinflusst, die Mut haben „rauszuhauen, was geht"! Und dass was geht im Hause ANTI-FORM, zeigen die Pläne sich eingehender mit Bewegtbildern zu beschäftigen „Wir haben zwar Menschen vom Fach für Film und Animation parat, denke aber, dass es für die Entwicklung der eigenen Skills wichtig ist sich mit neuen Arbeitsmedien zu beschäftigen und zu experimentieren,“ so Michael Schumer – und am Ende kommt doch eine Hose dabei raus.