Firmeneigenes Elektrizitätswerk Friedlmühle, Aufn. um 1900. Voraussetzung für die Entwicklung zum Industriebetrieb dieser Größe waren neue Formen der Energiegewinnung und -nutzung.
Die Eröffnung der Almtalbahn 1901 war eine wesentliche Voraussetzung für das weitere Wachstum der Scharnsteiner Sensenfabrik.
Bis zur gänzlichen Verdrängung der Holzkohle durch mineralische Kohle wurden auch firmeneigene Kohlenmeiler betrieben, Aufn. um 1900
Industrialisierung und Modernisierung der Scharnsteiner Sensenproduktion
Geschichte des Sensenschmiedemuseum Geyerhammer
Sensenmuseum Geyerhammer
Scharnstein, Österreich
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Mit der Errichtung des neuen Hauptwerkes 1890 und des Viktoriawerks 1905 setzte die Fa. Redtenbacher den ersten Schritt in Richtung großbetrieblicher Produktion. Mittels eines großen Wasserrades wurden Transmissionen – Riemengetriebe, die in der frühen Industrialisierung zur Kraftübertragung dienten - angetrieben. Später erhielt das Werk eine zentrale Turbine. In den 1950er Jahren wurde auf Einzelantrieb bei den diversen Hämmern bzw. Maschinen umgestellt. Der entsprechende Strom war durch die Errichtung von drei E-Werken bei der Friedlmühle, beim Hauptwerk und beim Viktoriawerk vorhanden.
Durch den teilweisen Einsatz von Federhämmern, welche wesentlich schneller liefen, und durch Konzentration der Produktion, wurde die Tagesproduktion auf 1200 bis 1300 Sensen verdoppelt.
Allerdings waren dem Einsatz von Maschinen in der Sensenerzeugung enge Grenzen gesetzt. Bis zuletzt wurden die Sensen in Freihandschmiedung hergestellt, wobei die Geschicklichkeit und das Augenmerk des Schmieds die Qualität des fertigen Produkts bestimmten.
Zur Ergänzung der Sensen- und Sichelproduktion besaß die Firma Redtenbacher ein eigenes Sägewerk, außerdem eine Köhlerei, eine Zimmerei und eine Tischlerei. Die Firma produzierte ihre Holzkohle selbst, erzeugte Verpackungskisten, Sichelgriffe und konnte alle Reparaturarbeiten an den Hämmern und an den Wohnhäusern selbst durchführen.
Der Aufbau der Redtenbacher Werke bedeutete auch für Scharnstein einen Modernisierungsschub. Mit dem Bau des Elektrizitätswerks Friedlmühle hielt 1897 die Elektrizität Einzug in Scharnstein. Die Werksanlagen und einige Wohnhäuser wurden elektrisch beleuchtet und im Sensenwerk wurde ein elektrischer Aufzug in Betrieb genommen.
Von großer Bedeutung für die Sensenfabrik wie auch für den Ort war die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Am 23. Mai 1901 wurde die Almtalbahn eröffnet. Sensen- und Holzprodukte konnten nun leichter und billiger transportiert werden. Die Flößer, die bis dahin den Holztransport zu Wasser durchgeführt hatten, wurden jedoch durch den Bau der Eisenbahn arbeitslos. Die Produkte der Firma Redtenbacher wurden bis zum Bau der Almtalbahn mit Pferdefuhrwerken unter schwierigen Bedingungen über den Ziehberg nach Kirchdorf oder sogar bis zum Hafen nach Linz gebracht. Der Stahl für die Sensen kam ebenfalls mit Pferdefuhrwerken aus Waidhofen in NÖ. Am 25. Februar 1911 wurde eine interurbane Telefonleitung eröffnet.
Die Fabriksanlage Redtenbacher in Scharnstein erreichte um 1910 die größte Ausdehnung. Im Viktoriawerk, Geyerhammer und Hauptwerk wurden 1.000.000 Sensen und im Sichelwerk über 1.000.000 Sicheln pro Jahr erzeugt.
In den 1920er Jahren wurden im Scharnsteiner Sensenwerk eine Reihe von Investitionen zur Modernisierung der Sensen- und Sichelproduktion vorgenommen. Nach Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes 1924/25 wurde der Firmenhauptsitz 1927 nach Scharnstein verlegt. 1928 wird eine Besteck- und Messerfabrik in Hermannstadt/Sibiu, Rumänien, gebaut.
Durch den teilweisen Einsatz von Federhämmern, welche wesentlich schneller liefen, und durch Konzentration der Produktion, wurde die Tagesproduktion auf 1200 bis 1300 Sensen verdoppelt.
Allerdings waren dem Einsatz von Maschinen in der Sensenerzeugung enge Grenzen gesetzt. Bis zuletzt wurden die Sensen in Freihandschmiedung hergestellt, wobei die Geschicklichkeit und das Augenmerk des Schmieds die Qualität des fertigen Produkts bestimmten.
Zur Ergänzung der Sensen- und Sichelproduktion besaß die Firma Redtenbacher ein eigenes Sägewerk, außerdem eine Köhlerei, eine Zimmerei und eine Tischlerei. Die Firma produzierte ihre Holzkohle selbst, erzeugte Verpackungskisten, Sichelgriffe und konnte alle Reparaturarbeiten an den Hämmern und an den Wohnhäusern selbst durchführen.
Der Aufbau der Redtenbacher Werke bedeutete auch für Scharnstein einen Modernisierungsschub. Mit dem Bau des Elektrizitätswerks Friedlmühle hielt 1897 die Elektrizität Einzug in Scharnstein. Die Werksanlagen und einige Wohnhäuser wurden elektrisch beleuchtet und im Sensenwerk wurde ein elektrischer Aufzug in Betrieb genommen.
Von großer Bedeutung für die Sensenfabrik wie auch für den Ort war die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Am 23. Mai 1901 wurde die Almtalbahn eröffnet. Sensen- und Holzprodukte konnten nun leichter und billiger transportiert werden. Die Flößer, die bis dahin den Holztransport zu Wasser durchgeführt hatten, wurden jedoch durch den Bau der Eisenbahn arbeitslos. Die Produkte der Firma Redtenbacher wurden bis zum Bau der Almtalbahn mit Pferdefuhrwerken unter schwierigen Bedingungen über den Ziehberg nach Kirchdorf oder sogar bis zum Hafen nach Linz gebracht. Der Stahl für die Sensen kam ebenfalls mit Pferdefuhrwerken aus Waidhofen in NÖ. Am 25. Februar 1911 wurde eine interurbane Telefonleitung eröffnet.
Die Fabriksanlage Redtenbacher in Scharnstein erreichte um 1910 die größte Ausdehnung. Im Viktoriawerk, Geyerhammer und Hauptwerk wurden 1.000.000 Sensen und im Sichelwerk über 1.000.000 Sicheln pro Jahr erzeugt.
In den 1920er Jahren wurden im Scharnsteiner Sensenwerk eine Reihe von Investitionen zur Modernisierung der Sensen- und Sichelproduktion vorgenommen. Nach Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes 1924/25 wurde der Firmenhauptsitz 1927 nach Scharnstein verlegt. 1928 wird eine Besteck- und Messerfabrik in Hermannstadt/Sibiu, Rumänien, gebaut.
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